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Die Varroa-Milbe  
Die aus Asien stammende Varroa-Milbe wurde in den 1980er Jahren bei Kreuzungsversuchen zwischen der europäischen und der asiatischen Biene nach Europa eingeschleppt und hat sich bis heute in ganz Europa verbreitet. Es gibt praktisch kein Bienenvolk mehr, das varroafrei wäre.
Die erwachsene Milbe sitzt auf den Bienen und sticht sie mit ihrem Rüssel an um an die Hämolymphe (Bienenblut) zu kommen. Dabei werden Bienen mit verschiedenen Viren infiziert, für die die Milbe der Überträger ist.
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weg Die Milben vermehren sich in den Brutzellen der Bienen und sind ständig auf der Suche nach offenen Brutzellen, die kurz vor der Verdeckelung stehen. In diese Zellen kriecht sie und lässt sich von den Bienen verdeckeln. jetzt hat sie 11 Tage Zeit, sich in der verschlossenen Zelle zu vermehren.
Die in der Zelle heranwachsende Bienen-Puppe wird dabei als Nahrungsquelle für die Milbe und ihren Nachwuchs missbraucht. Die jungen Bienen, die uas solchen Zellen schlüpfen, falls sie das überleben, sind mitunter stank geschädigt (verkrüppelt, flugunfähig, ...).
weg Links: Varroa-Milben auf einer Bienenpuppe

Rechts: Eine vom DWV (deformed wing virus) befallene und geschädigte Biene, Überträger ist die Varroa-Milbe.
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Was können Imker tun?
Ansatz Übersicht
Die Bienen werden das schon selbst regeln. Das ist ganz sicher die schlechteste aller Möglichkeiten!
Während die asiatische Biene relativ gut mit der Milbe zurechtkommt: Wenn es ihr zu viel wird, schmeißt sie die Milbe raus, ist die Varroa für die meisten unserer Bienen ein unbekannter Gast. Sie wehren sich fast nicht dagegen, weil sie die Milbe nicht als Schädlich (er-)kennen.

Ein sich selbst überlassenen Volk, dass sich z.B. als Schwarm irgendwo niederlässt oder eingefangen wird, wird den ersten Winter vielleicht noch überleben, das zweite Jahr jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Die Varroa-App
Bevor man ans Behandeln geht, muss man zuerst wissen, was im Volk los ist.

Die Varroa-App (als Android- und als Web-App) ist einerseits eine sehr umfangreiche Imker-App mit allen notwendigen Funktionen, die ein Imker zur Völkerführung benötigt:
  • Standort- und Völkerverwaltung
  • Behandlungsverwaltung
  • Automatische Stockkarte und automatische Bestandsbuchführung(*) mit PDF-Ausgabe
  • Zugelassene Behandlungsmittel und -möglichkeiten
  • Gewichtsmanagemant
  • Standort-bezogenes Varroawetter und Trachtnet
  • Volk-Eigenschaften
  • Todo-Verwaltung
  • Verlaufsgrafiken
  • u.v.m.
Andererseits eine spezielle App, die Imker bei der Varroa-Bekämpfung unterstützt und vernetzt.
  • Imker werden automatisch gewarnt, wenn an einem anderen Bienenstand im Flugradius der eigenen Bienen ein erhöhter oder hoher Milbenfall auftritt.
  • Die eigenen Völker werden je nach Varroabefall grün, gelb oder rot angezeigt (siehe Bild).
  • Es können volkszustand- und jahreszeit-bezogene Behandlungsempfehlungen aufgerufen werden.
Ein Muss für Imker im Kampf gegen die Milbe und für die Bienengesundheit.

*)Seit 2022 ist jeder Imker und jede Imkerin gesetzlich verpflichtet ein Bestandsbuch zu führen und mindestens 5 Jahre aufzubewahren.
Toleranzzucht Die (Bienen-)Königinnen-Zucht ist generell ein eigenes Kapitel. Sie dauert viele Königinnen-Generationen und erfordert sehr hohes Fachwissen und Erfahrung.
Die Varroa-Toleranzzucht ist ein Zweig der vielfältigen Zucht-Bemühungen und versucht, den Bienen ein Hygieneverhalten anzuerziehen, durch das sie mit Milben 'verunreinigte' Brutzellen ausräumen.
So soll es gelingen, einigermaßen varroafreie Bienenvölker zu bekommen.
Die Ergebnisse nach ca. 15 Jahren sind immer noch bescheiden. Zwar gelingt es, ab und zu einige Völker mit einem entsprechenden Hygieneverhalten zu bekommen, der Effekt verliert sich jedoch immer wieder bei Nachzuchten dieser Völker.
Näheres dazu siehe Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht (AGT)
Was benötigt ein 'normaler' Imker? Ein verantwortungsbewusster Imker, der seine Völker tierschutzgerecht gesund erhalten möchte benötigt:
  • Das nötige Fachwissen darüber, wie der Befallsgrad festzustellen und ob eine Behandlung nötig ist.
  • Das nötige Fachwissen darüber, wie die Milbe zu bekämpfen ist.
  • Beuten (Bienenstöcke), die eine effektive Behandlung möglich machen. Leider werden im Internet immer wieder für teures Geld völlig ungeeignete Beuten (Bienenkisten) angeboten, mit denen dies nicht oder nur schwer durchzuführen ist.
  • Das nötige Fachwissen darüber, welche Mittel gesetzlich zugelassen sind, wie und wann sie eingesetzt werden dürfen.
  • Das nötige Fachwissen darüber, mit welchem Mittel wann und wie zu behandeln ist und welche Methode zu welcher Zeit die bienenschonendste ist.
  • usw.
Man kann dieser unvollständigen Auflistung sicher schon entnehmen, das diverse Aussagen von dubiosen Internet-Beuten- und Wundermittel-Anbieter, wie: 'Das könne doch jeder', 'das ist ganz einfach' etc., nicht nur unlauter sind, sondern unsere Bienen eher schädigen.
Welche Mittel wirken? Es würde diese Übersicht sprengen, wenn ich hier alle zugelassenen Behandlungsmittel mit ihren jeweiligen Wirk-Schwerpunkten aufzählen würde. Die meisten basieren auf organischen Säuren oder in der Natur vorkommenden Substanzen.
Eines jedoch haben alle Mittel gleichermaßen: Die Bienen mögen sie nicht und durch mache Mittel werden auch die Bienen geschädigt. Genau deswegen ist das nötige Fachwissen unabdingbar.
Alternative Methoden:
  • Die oben genannte Toleranzzucht
  • Eine neuere Zuchtrichtung ist die 'Varroa-sensitive Hygiene' (VSH)
  • Bio-technische Methoden, Brut-Separierung, Fangrahmen
  • Thermische Methoden, Sammelbegriff 'Bienensaune'




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